Agiles Prozessmanagement für IT Unternehmen

Mai 1, 2007

Konstruktionsprinzipien agiler Prozesse

Filed under: Prozesse — Armin Guenther @ 18:41

Die folgenden Konstruktionsideen werden von Grief und Seidelmeier herangezogen um eine gewisse Flexibilität zu erzeugen. Diese organisatorische Flexibilität wird durch entkoppelte Teilprozesse erreicht, die eine leichte Neukonfiguration von Strukturen und Prozessen erlaubt. In dem Paper wird zudem die Umsetzung der Konstruktionsideen mit der EPK dargestellt. Die Vorschläge geben konkrete Ansatzpunkte für die Modellierung der im Rahmen der Diplomarbeit zu entwerfenden Prozesse. Dabei spannen die Ansätze „Erzeugung von Prozessvarianten“, „Verwendung robuster Modellierungsmethoden“ und „Wahl des geeigneten Abstraktionsgrad“ den Rahmen auf, in dem sich die Modellierung bewegen wird.

Konstruktionsvorschlag 1: Modularisierung

Der Aufbau der Prozesse erfolgt hier zusammensetzen von Modulen. Die einzelnen Module bestehen aus Schnittstellen und einem Kern. Im Kern ist die eigentliche Funktionalität in freien Bausteinen festgehalten.

Konstruktionsvorschlag 2: Entkopplung der Module

Die erforderliche Flexibilität der Prozesse, d.h. ein Vorhalten von Wandlungsfähigkeit, wird durch die Entkopplung der einzelnen Module erreicht. Somit entstehen autonome Prozessmodule, bzw. Teilprozesse, die situationsbezogen, aber zielgerichtet zusammengeführt werden können.

Konstruktionsvorschlag 3: Modul Intra- und Interflexibilität

Der Konstruktionsvorschlag 1 und 2 erzeugen Flexibilität auf zwei Ebenen:

  • Modul-Intraflexibilität: Die freien und entkoppelten Prozessbausteine können innerhalb eines Moduls beliebig kombiniert werden.
  • Modul-Interflexibilität: Die entkoppelten Teilprozesse bzw. Prozessmodule können beliebig zu einem Gesamtprozess zusammengeführt werden.

Konstruktionsvorschlag 4: Selbststeuernde Prozesskonfiguration

Durch die gewonnene Flexibilität entsteht Komplexität. Es wird ein „Kopplungssystem“ notwendig, dass die Methodik sowie die notwendigen Umweltinformationen enthält, um die Module zu einem Gesamtprozess zusammenführen zu können. Damit besteht nicht die Notwendigkeit, alle möglichen Modulkombinationen vorzuhalten. Wird Wandlungsbedarf durch eine nicht beeinflussbare Umweltveränderung ausgelöst, wird eine entsprechende Prozessvariante selbständig erzeugt. Aber das Wandlungspotential ist nicht explizit modelliert, sondern liegt in dem skizzierten modul-inter- und intraflexiblen Kopplungssystem.

Konstruktionsvorschlag 5: „Kernmodell“

Im Kernmodell werden zwingend notwendige Prozessmodule festgelegt. Die Notwendigkeit dieses Modells können zum einen spezifische Unternehmensziele oder Prozessziele sein, die es zu erreichen gilt. Zum anderen können rechtliche Verordnungen ein Kernmodell erzwingen. Daneben verhindert das Kernmodell Willkürlichkeit bei der Prozesszusammenstellung und Prozessdurchführung.

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